Technology Transfer and Public-Private-Academic Collaboration (Unit 4)

Start-ups und KMU sind Wettbewerbsmustern ausgesetzt, die ganzheitlichere und technologie-übergreifendere Lösungen forcieren. Einerseits durch die Konzentration von Marktsegmenten aufgrund des Trends zu personalisierter oder individualisierter Medizin und andererseits durch das Stretching von Marktsegmenten mit Hilfe von Lösungen entlang des gesamten klinischen Behandlungspfades einer Erkrankung.
Beides erfordert eine umfassendere F&E Ressourcenstärke, die Start-ups und KMU nicht ohne weiteres aufbauen können. In der Folge entstehen neue Anforderungen an die F&E-Organisation und -Schnittstellen; F&E muss mithilfe von F&E Partnern flexibilisiert und externalisiert werden. Solche Partner können Institute der Universität und der Hochschule sein, andere MedTech-Unternehmen, weitere öffentlich-rechtliche oder privatwirtschaftliche MedTech Forschungseinheiten sowie Entwicklungsdienstleister. Sie schließen die im Projektverlauf entstehenden Lücken der eigenen F&E Ressourcen von Start-ups und KMU. Diese geeigneten Partner zu identifizieren, zu binden und zu moderieren überfordert Start-ups und KMU oftmals.

In der Folge kommen Start-ups und KMU mit ihren Produkten deutlich zu spät in den Markt, werden als Anbieter nicht berücksichtigt oder verlieren nach anfänglichem Wachstum in schneller Folge Marktanteile an jene Konkurrenten, welche ihren Kunden die o.g. ganzheitlicheren oder technologieübergreifenden Lösungen bieten. Beispielhaft für eine solche Situation können die Klinik-Einkaufsgemeinschaften in Deutschland angeführt werden. Sie kontrollieren zwischen 60% und 80% des Medizinproduktegeschäfts und verhandeln bevorzugt mit solchen Herstellern, die größere Abschnitte des klinischen Behandlungspfades einer Erkrankung abdecken können. Gleiches kann künftig für die Kostenträger im Gesundheitssystem prognostiziert werden.

Experte:

Dr.-Ing. Jan Stallkamp

Leiter der Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie (PAMB) der Fraunhofer Gesellschaft

Als Leiter der Projektgruppe für Automatisierung in der Medizin und Biotechnologie (PAMB) der Fraunhofer Gesellschaft managt Dr. Stallkamp solche Kooperationsprojekte mit MedTech-Unternehmen und anderen Forschungs- und Entwicklungsorganisationen. Er kann daher die Identifikation, Moderation und Bindung passgenau geeigneter Technologiepartner für das jeweilige Krankenversorgungs- und Technologiefeld optimal unterstützen.